Tag
23, 24, 25! 20 km hin, 20 km umher und 20 km zurück.. also Sport ist
Mord!
Gleich im Voraus vielen Dank an unsere tapferen Mitläufer für die Fotos, da unsere Kameras zum Teil keine vorzeigbaren Fotos geliefert haben. Am
frühen Morgen trafen wir uns an der Bäckerei und kauften da (mit
vielen anderen wanderfreudigen Gruppen) belegte Brote und für mich
Bananenkuchen ein. In einem Gemeinschaftstaxi gings dann 2 Stunden
über Huckelpisten, was wir auch mit teuren 10 $ pro Person bezahlten
(also die machten echt Geld mit den doofen Touris!). Unsere ersten
Tiere waren zwei Eulen, für die wir am Straßenrand extra anhielten.
Am Strand wurde alle rausgeschmissen, gaben ihr Geld ab und begannen
dann wie die Zugvögel auszuschwärmen.
Wir gingen ein wenig
langsamer, während andere Gruppen geradezu rannten. Unser guide
hatte auch ein Spektiv dabei (was kaum ein anderer hatte) und hielt
des öfteren, um uns Tiere zu zeigen und auch um uns Fotos dadurch
machen zu lassen. Die beiden Franzosen hatten eine wesentlich bessere
Kamera und machten damit auch bessere Fotos als wir, wobei ich mich
über meine Kamera ärgerte, da meine Bilder von Tieren in den Ästen
eher an Suchbilder erinnerten während die anderen beiden den Affen
quasi in die Nase fotografieren konnten. Erst am Strand in Sandalen,
wobei bilderbuchartig ganze Schwärme Aras über uns zogen, dann hieß
es am Parkeingang Wanderschuhe anziehen und ab in den Dschungel. Wir
mussten uns eintragen und betraten dann den Parque Nacional
Corcovado. Am Anfang ging das mit den Rucksäcken noch, weil man auch
so aufgeregt war und ständig um sich sah, ob da nicht irgendwas saß.
Auf der Hintour hatten wir auch viel Glück. Nach einigen Metern
durch alte Bananenplantagen trafen wir auf Geier, Falken, kleine
bunte Vögel und Krabben.
Unser erstes Higlight nach einer weiteren
Stunde über Stock und Stein war ein Ameisenbär, der auf den Ästen
balancierte und nach Termiten Ausschau hielt.
Ficuspflanzen, einen
Karakara und Schmetterlinge später trafen wir auf Affen und einen
Nasenbär, der wohl eigentlich sein Mittagsschläfchen halten wollte,
wobei wir ihn aber durchaus störten. Zwischendurch ging es mal am
Strand, dann wieder ein Stück im Dschungel weiter.
Wir trafen auf
ein deutsches Pärchen was uns noch viel Spaß wünschte, ha! Die
waren bestimmt nicht am Cerra Chato an den Wurzeln hochgekraucht!!
Auf der Hälfte der Strecke machten wir eine Pause und gingen im Meer
schwimmen. Diese war auch dringend nötig und die Erfrischung war
eine gute Motivation weiter Hügel rauf, Hügel runter und über
Flüße zu hüpfen. Bald kamen wir an einem Walskelett vorbei (der
war dort wohl vor ein paar Monaten gestrandet) und sahen Fledermäuse
in einem halbhohlen Baum hängen. Da wir ihm von meinem biologisch
vorgeprägtem Elternhaus und den Fledermäusen erzählten, meinte er,
er würde uns dann noch eine Fledermaushöhle zeigen.
Nach einem
guten Stück Strand sahen wir Brüllaffen und Spidermonkeys und
schließlich sogar eine giftige Schlange, wobei Coralie panisch
reagierte, da sie eine Schlangenphobie hatte. Schnell ablenken
konnten wir sie kurz danach mit einem Tucanpärchen, welches recht
dicht bei uns saß, allerdings zu schnell für ein Foto, sich gleich
wieder davon machte.
Langsam hatte ich die Nase allerdings gestrichen
voll vom Laufen und unser Guide, der übrigens Rudolfo hieß,
versprach uns eine baldige Ankunft. Kurz vorher stand uns das Glück
zum ersten Mal zur Seite: Ein Tapir stand nur wenige Meter neben uns
im Gebüsch und mumpfelte vor sich hin. Wow!
Schnell Fotos machen bis
es sich wieder aus dem Staub macht. Schließlich kamen wir an einen
Fluß durch den fast wie ein Wunder ein zweites Tapir schwamm.
Überglück war uns allerdings nicht bewusst dass wir da auch so
durchmussten – also schwimmend. Badesachen an und Rucksäcke auf
dem Kopf balancieren. Da ich die kleinste war, musste ich fast
schwimmen und Benni half mir beim Rucksacktragen.
Endlich liefen wir
über den langen Fluglandeplatz (ja da konnte man auch für mehr Geld
per Flugzeug hin) Richtung Sirena, vorbei an einer Gruppe Pekaris,
der Forschungsstation entgegen. Dort brachen wir alle ersteinmal
zusammen und bezogen kurz darauf unsere Zelte auf einer Plattform.
Es
waren knapp 40 Leute (Touristen mit Guides) da, aus allen möglichen
Nationen. Nun hieß es schnell duschen und essen, da um 20.00 der
Strom ausging. Wir wurden bekocht mit Pasta (jede Gruppe machte das
irgendwie anders) und vielen bald darauf in die Zelte.
Am
nächsten Morgen standen vor uns die auf, die zurückliefen und
weckten uns somit. Bald war die Plattform einigermaßen leer und auch
wir begannen mit Frühstück, es gab Porridge (wer schon einmal in
den Genuss englischer Küche gekommen ist weiß, dass das nicht
unbedingt das tollste Frühstück ist) und machten uns danach auf, um
die Wege um Sirena zu erkunden.
Dabei sahen wir wieder Tukane,
Pekaris, Brüllaffen, Spidermonkeys, White – face – monkeys,
kleine Echsen, mehr Falken und Geier. Am Fluß entdeckten wir eine
Baumboa und am Strand entlang hüpften die Kapuzineräffchen von Ast
zu Ast. Auch einige Trappenartige Hühner hüpften von Zeit zu Zeit
über den Weg. Wir sahen große Bäume, Primär- und Sekundärwald,
Lianen und sogar wilden Kakao, von dem Benni hoffte mal eine gelbe
Kakaobohne zu finden, aber meist waren die Tiere schneller und hatten
an denen bereits rumgeknabbert. Nach einer „wir – belegen –
fleißig – Toast“ - Pause, in der wir die Füße hochlegten, ich
eine Migräne ausstand und ein bisschen schliefen regnete es. Wir
trafen auch den anderen Guide, der wohl ein paar Doofe gefunden hatte
und mit denen zur Station gerannt war. Die hatten sowas von die
Schnauze voll, dass sie sogar 150 $ pro Person bezahlten, um mit dem
Flugzeug zurück wollten und keinen Bock auf nochmal 20 km ohne Pause
hatten, wobei der Guide sich natürlich freute.Am Nachmittag sahen
wir weitere Affen, Bienenfresser, kleine Echsen, Bienen, eine Art
Rohrdommel, gingen im Fluß schwimmen und mussten Coralie mit bunten
Vögeln ablenken, da unser Guide sich tierisch darüber freute eine
Baumviper entdeckt zu haben.
Die war aber wirklich so gut getarnt,
die hätten wir nie gesehen. Benni lief dann noch fast ein Ameisenbär
über die Füße und auf dem Rückweg stand knapp 4 m vor uns ein
Tapir im Fluß!
Leider sahen wir keine Bullenhaie, aber das war auch
nicht so schlimm, denn damit hatte auch keiner gerechnet. Mit einer
Nasenbärfamilie, die nach Krabben grub, beendeten wir unsere
Rundtour und zogen vom Zelt in ein 4er – Zimmer mit Bad auf dem
Gang um. Abends gab es wieder Pasta und Vergleichsgeschichten
zwischen den Gruppen wer was gesehen hatte. Am Tag waren sowohl ein
Geier, ein Trappenhuhn und auch ein Falke im Camp gewesen und jetzt
hatten wir noch das Glück eine weitere Eulenart zu sehen. Müde von
weiteren 20 km laufen fielen wir auch diesen Abend mit dem
Stromabschluss ins Bett.
Am
nächsten Morgen ging es gegen 6.30 los und wir bekamen von einer
freundlichen holländischen Gruppe einen Pancake gesponsert, da es
unserem Franzosen nicht gut ging. Der Arme hatte sich wohl am Wasser
den Magen verdorben und lief das ganze Stück zurück mit
Bauchkrämpfen!
Gleich am Anfang entdeckten wir am Strand ein
Krokodil und im Dschungel eine Art schwarz – rote Pute mit Jungen,
jedoch war der Rückweg mit nicht ganz so vielen Tieren gesegnet.
Zwar hofften wir auf einen Puma, aber so viel Glück hatten wir
leider nicht.
Ein Nasenbär am Strand, ein kleines Reh und eine
Fledermaus, die unter einem Blatt hing waren unsere Ausbeute bis zur
Hälfte der Strecke. Diesmal waren wir auch ganz schön gerannt und
hatten das eine französische Pärchen überholt, welches auch auf
der Rückfahrt mit uns das Taxi teilen würde, die hatten allerdings
ihre Ferngläser vergessen und deren Guide musste nochmal
zurücklaufen. Wir jedoch stiegen bei Ebbe in eine Fledermaushöhle
und machten ganz viele Fotos, das war vielleicht cool! Circa 5
Fledermausarten lebten gemeinsam in der Höhle, was wohl von
tschechischen Forschern vor ein paar Monaten erforscht wurde.
Dann
zog sich der Weg zur Station wie ein Kaugummi und eigentlich dachte
man bei jeder Bananenpflanze: Jetzt sind wir da! Eine
Nasenbärenfamilie, die einfach um uns rum marschierte verabschiedete
uns aus dem Park, als wir dann wirklich irgendwann den ersehnten
Ausgang fanden. Eigentlich hatte keiner mehr Lust zu laufen, aber wir
mussten uns nach dem Austragen noch ein ganzes Stück am Strand
entlang quälen, während unser Guide (der wohl auch keinen Bock mehr
hatte, vorweg lief.
Das Ende war dann in Sicht und es hatte echt
keiner mehr Lust zu laufen und freute sich auf das teure Taxi und
eine Dusche. Eine Gruppe Amerikaner fragte uns noch aus, ob wir einen
Guide kennen würden, der sie spontan für eine Tagestour mit in den
Park führen würde.., mensch also so uninformiert können auch nur
die sein! Zwei Stunden Rückfahrt, dann bekamen wir unser
Hostelzimmer und duschten heimlich in einem der anderen Zimmer warm.
Die Krönung des Abends war noch ein gemeinsames Abendessen in einem
von unserem Guide empfohlenem Soda, in dem die Bedienung tierisch
ungeduldig und unfreundlich war und die Teller auch nicht besonders
voll. Aber wir machten das beste daraus und amüsierten uns köstlich.
Auf dem Rückweg regnete es und wir bekamen eine Jacke von Coralie
und rannten zum Hostel. In der Billardhalle trafen wir unseren Guide,
der uns noch Tipps für die Weiterreise gab. Im Hostel tauschten wir
noch Fotos und Blockadressen und fielen nach dem Packen seeeehr
fertig ins Bett.